„Lang saßen sie dort und
sie hatten es schwer,
doch sie hatten es gemeinsam
schwer, und das war der Trost“

(aus A.Lindgren : „Die Brüder Löwenherz“)

TRAUERBEGLEITUNG - TRAUER

Trauern ist die Lösung – nicht das Problem.“ (Chris Paul)

Trauer ist eine den Menschen ganzheitlich und alle Ebenen erfassende, natürliche Reaktion des Körpers und der Seele auf einen erlittenen Verlust. Sie ist individuell und eine dem Menschen angeborene Fähigkeit, die der Trauende benötigt, um den Verlust annehmen zu können. Dies ist die Grundvoraussetzung für eine Neuorientierung im Leben ohne den Verstorbenen. Die unterschiedlichen Gefühle der Trauer sind oft schwer auszuhalten und dennoch notwendig, um diese Lebenskrise gut überstehen zu können.

Dies trifft auch auf Kinder und Jugendliche zu. Generell fühlen, denken und handeln sie nicht wie Erwachsene, dies betrifft auch die Trauer. Dennoch trauern sie ebenfalls – nur anders.

Die häufig an uns gestellte Frage, ob Trauer therapeutisch behandelt werden muss, verneinen wir. Trauer ist keine Krankheit, nicht gelebte Trauer kann jedoch krank machen. Sie ist ein Prozess, der Raum und Zeit braucht, um sich wandeln zu können. Vom Dunkel ins Licht – von Hoffnungslosigkeit in Hoffnung.

TRAUERBEGLEITUNG

In der Trauerbegleitung geht es um die Gefühle des Trauernden im Hier und Jetzt – ohne Bewertung durch den Trauerbegleiter. Es gilt, sich an die Vergangenheit zu erinnern, in der Gegenwart zu leben und neue Lebensstrategien, ausgerichtet auf eine veränderte Zukunft, zu entwickeln.

In dieser schwierigen Lebensphase stehen erfahrene Kinder- und Jugendtrauerbegleiter*innen den kleinen und großen Betroffenen in Einzelgesprächen zur Seite und begleiten sie auch in unseren Trauergruppen für Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene.

TRAUERGRUPPE FÜR KINDER (Kinder ab 6 – ca. 12 Jahre)

Kinder trauern auch – nur anders. Sie waten nicht durch die Trauer hindurch, sondern springen in eine „Trauer-Pfütze“ hinein und wieder heraus . Altersbedingt können sie ihre Gefühle noch nicht immer konkret benennen. Daher werden die Emotionen zu den Themen Sterben, Tod und Trauer spielerisch und kreativ angegangen.

In der Gemeinschaft anderer trauernder Kinder lernen sie von- und miteinander damit umzugehen. Lachen und Freude haben dabei ihren unabdingbaren Platz 😊 und gehören zum Weiterleben, auch in der Trauer, dazu.

Wann 1x monatlich
Freitag 16.30 – 18.30
Wo in den Räumen der Reha Südwest
Franz-Philipp-Straße 14
76437 Rastatt

Vorgespräch und Anmeldung erforderlich.

KONTAKT
CHRISTINE MÜLLER
Telefon: 07221 – 29214

Team Kindertrauergruppe: Heike Krebs, Susan Reiss, Christine Müller

TRAUERGRUPPE FÜR JUGENDLICHE (Jugendliche ab ca. 13 Jahren)

In diesem Alter findet entwicklungsbedingt der emotionale Rückzug aus der Familie statt. Freunde und Peergroups nehmen einen höheren Stellenwert im Leben der Jugendlichen ein. In schweren Krisen- und Verlustsituationen bedarf es jedoch wieder vermehrt der unterstützenden und emotionalen Zuwendung durch die Familie. Kein leichter Balanceakt, den die Jugendlichen zu bewältigen haben, und die Zerrissenheit zwischen Ab- und Zuwendung zur Familie stellt für sie häufig ein weiteres Konfliktpotential dar. „Irgendwie und irgendwo“ muss Halt und Verständnis für das „Anderssein“ gefunden werden.

Explizit dabei hilft der Austausch mit Gleichbetroffenen in der Jugendtrauergruppe. Das Teilen der unterschiedlichen Gefühlszustände und das empfundene Wissen, von Schicksalsgefährten verstanden zu sein, verbindet und erleichtert. Sie erfahren in der Gemeinschaft, dass sowohl Tränen als auch Coolness gleichermaßen Bestand haben dürfen. Ebenso dass es möglich ist, sowohl Freude am Leben und gleichzeitig Angst davor zu haben.

Thematisch werden mit den Jugendlichen in geschütztem Rahmen und in lockerer Atmosphäre diese heiklen Themen durch erfahrene Trauerbegleiter*innen angegangen. Für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist es insbesondre wichtig zu wissen, dass das Gesagte, was oft befreit, nicht weitergegeben wird.

Wann 1x monatlich
Freitag 17.00 – 19.00
Wo Gruppenraum des
Kinder- und Jugendhospizdienstes
Maria-Viktoria-Str. 10
76530 Baden-Baden

Vorgespräch und Anmeldung erforderlich.

TOD IN KINDERGARTEN UND SCHULE

Wenn ein Platz in der Klasse plötzlich leer bleibt, weil eine Schülerin, ein Schüler oder eine Lehrkraft gestorben ist, entsteht in der Gemeinschaft eine sichtbare Lücke. Davon sind Schüler wie Lehrer gleichermaßen betroffen. Der Umgang mit solchen Situationen stellt die Einrichtungen oft vor große Herausforderungen.

Wir beraten telefonisch, stehen vor Ort zur Seite, geben Hilfestellung und die Möglichkeit, das Unfassbare begreiflich zu machen. Wir helfen zu erfassen, was der Verlust für die Gemeinschaft bedeutet und wie damit möglicherweise im Schulalltag umgegangen werden kann.

Wir sind da für alle Klassen- und Altersstufen. Unser Anliegen ist es, dem Spannungsfeld der unterschiedlichen Gefühle Raum zu geben und in respektvollem Umgang in der Gemeinschaft darüber zu reden und Strategien zu entwickeln, wie der Verlust zu integrieren ist.

Ansprechpartner auch ohne Tod und Trauer…

  • sind wir, wenn inhaltlich im Rahmen der Lerneinheiten eine Auseinandersetzung mit den Themen Sterben, Tod und Trauer in einer Klasse ansteht.

Unsere kostenfreie Unterstützung kann von allen Schulen und Kindergärten in Anspruch genommen werden.

Fragen einer 6. Klasse rund um den Tod